Martin Auer: Der seltsame Krieg, Geschichten für die Friedenserziehung |
|
Der SklavePlease share if you want to help to promote peace!
|
|
Bücher und CDs von Martin AuerIn meinem Haus in meinem Kopf Gedichte für Kinder Die Prinzessin mit dem Bart Joscha unterm Baum Was die alte Maiasaura erzählt Die Erbsenprinzessin Der wunderbare Zauberer von Oz - Hörbuch zum Download Die Jagd nach dem Zauberstab, Roman für Kinder - Hörbuch zum Download Der seltsame Krieg Geschichten über Krieg und Frieden Zum Mars und zurück - Lieder Lieblich klingt der Gartenschlauch - Lieder Lieschen Radieschen und andere komische Geschichten - CD |
Ein Mann hatte einen Sklaven. Der musste für ihn alle Arbeiten tun. Der Sklave wusch den Mann, kämmte ihn, schnitt ihm das Essen klein und steckte es ihm in den Mund. Der Sklave schrieb dem Mann seine Briefe, putzte ihm die Schuhe, flickte ihm die Socken, hackte ihm das Holz und heizte ihm den Ofen ein. Wenn der Mann beim Spazierengehen Himbeeren sah, musste der Sklave sie pflücken und ihm in den Mund stecken Damit der Sklave nicht davonlief, hielt der Mann ihn immer an einer Kette fest. Tag und Nacht musste er ihn festhalten und mit sich herumschleppen, sonst wäre der Sklave davongelaufen. In der anderen Hand hielt der Mann immer eine Peitsche. Denn wenn der Sklave an der Kette zog und zerrte, dann musste der Mann ihn auspeitschen. Wenn ihm dann die Arme schmerzten und er ganz erschöpft vom Auspeitschen war, fluchte er auf den Sklaven und auf die Kette und überhaupt auf alles. Manchmal träumte er heimlich von den Zeiten, als er noch jung gewesen war und noch keinen Sklaven gehabt hatte. Damals konnte er noch frei durch die Wälder schweifen und Himbeeren pflücken ohne dieses ständige Zerren an der Kette. Jetzt konnte er nicht einmal allein aufs Klo gehen. Erstens, weil der Sklave sonst weggerannt wäre, und zweitens, wer hätte ihm sonst den Hintern abgewischt? Er selbst hatte ja gar keine Hand dazu frei. Einmal, als er so fluchte, sagte einer zu ihm: ,,Na gut, wenn es so schrecklich ist, warum lässt du den Sklaven dann nicht frei?" ,,Ja", sagte der Mann, ,,damit er mich umbringt!" Aber heimlich träumte der Mann von der Freiheit. Und der Sklave, träumte der auch von der Freiheit? Nein, an die Freiheit glaubte der schon längst nicht mehr. Er träumte nur noch davon, selber der Herr zu sein und den Mann an der Kette zu führen und auszupeitschen und sich von ihm den Hintern abwischen zu lassen. Davon träumte er! Kommentar des AutorsDie Inhalte dieser Seiten sind durch registrierte Benutzer selbst veröffentlicht worden. Wenn Sie etwas bemerken, das nach Spam oder Missbrauch aussieht, kontaktieren Sie bitte den Autor. |