Der große Krieg auf
dem Mars war zu Ende gegangen. |
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Müde und
traurig schleppten sich die hellrosa Gnuffs nach Hause. "Nie wieder einen
Krieg!" stöhnten sie. Sie hatten den Krieg verloren. |
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Müde und traurig
schleppten sich auch die blasslila Moffer nach Hause. "Nie wieder einen Krieg!"
stöhnten sie. Dabei hatten sie den Krieg gewonnen. |
Aber auf dem
Schlachtfeld lagen fast genauso viele tote Moffer wie tote Gnuffs, und schrecklich viel
grünes Blut war geflossen.
Der Großpräsident der Gnuffs und der Hochkönig der Moffer
trafen sich an dem Grenzfluss und schlossen einen Vertrag miteinander ab: "Nie wieder
soll es Krieg zwischen den Gnuffs und den Moffern geben", versprachen sie einander.
Und in beiden Ländern wurden große Friedensfeiern abgehalten. |
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"Schicken
wir unseren General in Pension! " schrien die Gnuffs auf ihrer Feier. |
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"Geben wir
unserem Marschall die Kündigung!" riefen die Moffer bei ihrem Fest. |
"Die
Soldaten sollen Erdbeeren pflanzen!" schrien die Gnuffs. |
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"Die Soldaten
können jetzt Hosen nähen!" riefen die Moffer. |
Doch da
sagte der General der Gnuffs: "So geht das nicht. Wenn wir keinen General und keine
Soldaten mehr haben, dann fallen die Moffer gleich wieder über uns her. Wir müssen eine
starke, wachsame Armee haben, damit es nie wieder einen Krieg geben kann!" |
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Und der Marschall der
Moffer sagte: "So geht das nicht. Wenn die Gnuffs sehen, dass wir keine Armee mehr
haben, werden sie sich doch sofort für den verlorenen Krieg rächen. Also brauchen wir
Soldaten und einen Marschall." |
"Na
ja, stimmt ja wohl", grummelten die Gnuffs. |
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"Wo er recht
hat, hat er recht", mümmelten die Moffer. |
Und dann gingen alle
nach Hause und an ihre Arbeit, die Gnuffs in ihre Türme und die Moffer in ihre Höhlen. |
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Und der
General der Gnuffs sagte zu sich: "Ich will nicht schon wieder einen Krieg, aber wenn
ich nicht zeige, dass ich ein tüchtiger General bin, werde ich doch noch in Pension
geschickt." Und er sagte zum Großpräsidenten: "Unsere Armee braucht mehr
Schwerter, damit wir nicht wieder überfallen werden können. Verlangen Sie, bitte,
höhere Steuern, damit wir von den Schmieden mehr Schwerter kaufen können."
Und der
Großpräsident machte das.
Und
die Schmiede sagten sich: "Krieg wollen wir keinen mehr, aber wenn wir viele
Schwerter verkaufen, können wir uns für unsere Kinder die teuren Schulen leisten. "
Und die Gesellen in den Schmieden
sagten sich: "Krieg wollen wir keinen mehr, aber wenn wir sagen, wir wollen die
Schwerter nicht machen, werfen uns unsere Chefs hinaus, und dann haben unsere Kinder
nichts zu essen." |
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Und der Marschall der
Moffer sagte zu sich: "Ich will Frieden, aber wenn ich nicht zeige, dass ich ein
tüchtiger Marschall bin, werde ich vielleicht doch gekündigt." Und er sagte zum
Hochkönig der Moffer: "Ich habe gehört, dass die Gnuffs für ihre Armee Schwerter
kaufen. Lassen Sie, bitte, die Steuern erhöhen, damit wir mehr Soldaten zur Armee holen
können."
Und der Hochkönig erhöhte die Steuern, und es wurden mehr Soldaten zur
Armee geholt.
Und die
Bauern der Moffer sagten zu sich: "Wir wollen Frieden, aber wenn wir der Armee keine
Kartoffeln verkaufen, können wir die neuen Steuern nicht bezahlen."
Und die Schneider sagten:
"Wir wollen Frieden. Aber je mehr Soldaten, umso mehr Uniformen können wir
verkaufen."
Und die Speermacher sagten:
"Wir wollen Frieden, aber je mehr Soldaten, umso mehr Speere können wir
verkaufen." |
Da geschah
es, dass bei den Gnuffs ein Erfinder ein Gift entdeckte, ein schrecklich starkes Gift. Es
war aber für Gnuffs völlig unschädlich, nur für Moffer war es tödlich.
"Ich will
niemandem etwas Böses tun", sagte der Erfinder zu sich, "aber wenn ich meine
Erfindungen für mich behalte, kann ich meine Rechnung bei der Milchfrau nicht
bezahlen."
Und er schrieb in einem Buch, wie man das Gift herstellen kann. |
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Da geschah es, dass
bei den Moffern ein Professor entdeckte, wie man eine Bombe bauen kann, die alles über
der Erde vernichten konnte, aber für die Moffer nicht gefährlich war, weil die Moffer in
Höhlen lebten.
"Ich wünsche niemandem etwas Übles", sagte der Professor zu
sich, "aber ich muss meine Entdeckung bekannt machen, sonst glauben die Leute, dass
ich von meiner Wissenschaft nichts verstehe."
Und er schrieb in einem Buch, wie man
die Bombe bauen kann.
Als
der Marschall der Moffer davon hörte, sagte er zum Hochkönig: "Diese Bombe müssen
wir wirklich bauen, denn ich habe gehört, dass die Gnuffs ein schreckliches Gift gegen
uns haben!" |
Und der
General der Gnuffs sagte zum Großpräsidenten: "Dieses Gift müssen wir wirklich
erzeugen lassen, denn ich habe gehört, dass die Moffer eine gefährliche Bombe gegen uns
haben." |
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Und so
wurde das Gift gemischt... |
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...und die Bombe
wurde gebaut. |
Und die
Gnuffs bauten eine riesige Giftspritze, die das Gift zu den Moffern spritzen konnte. |
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Und die Moffer bauten
einen riesigen Ballon, der die Bombe zu den Gnuffs bringen konnte. |
Da sagte
der Großpräsident der Gnuffs bei einer Ansprache: "Jetzt kann es nie mehr Krieg
geben, denn wir wollen den Frieden, und die Moffer werden sich niemals trauen, auf uns
loszugehen, weil wir das schreckliche Gift haben." |
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Und der Hochkönig
der Moffer sagte bei einer Ansprache: "Jetzt muss es immer Frieden gehen, denn wir
wollen keinen Krieg, und die Gnuffs werden es niemals wagen, uns anzugreifen, weil wir die
fürchterliche Bombe haben." |
Eines
Tages sagten die Schmiede der Gnuffs: "Wir haben nicht mehr genug Eisen für alle die
Schwerter und Pflüge und Sensen und Wagen, die wir bauen könnten. Wir müssen zur
Eiseninsel fahren, Eisen holen!" |
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Und die Schmiede der
Moffer sagten: "Wir brauchen mehr Eisen für unsere Speere und Wagen und Pflüge
und Sensen. Wir müssen Eisen holen von der Eiseninsel!" |
Da
schickten die Gnuffs ein Schiff zur Eiseninsel... |
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...und die Moffer
schickten auch ein Schiff zur Eiseninsel. |
Als die Schiffe zurückkamen,
berichteten die Seeleute zu Hause, dass auch die anderen Eisen von der Eiseninsel geholt
hatten. |
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"Die
Moffer nehmen uns das Eisen weg!" schrieb eine Zeitung der Gnuffs. |
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"Die Gnuffs
wollen alles Eisen für sich!" berichtete eine Zeitung der Moffer. |
Das war vielleicht etwas
übertrieben, aber jeder weiß, dass Zeitungen, die aufregende Sachen schreiben, sich
besser verkaufen als solche, die schreiben, es ist eh alles nicht so schlimm und man
sollte vielleicht erst einmal nachsehen, ob nicht sowieso genug Eisen für alle da sei.
Und die Zeitungsleute wollen schließlich Geld verdienen so wie andere Leute auch. |
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Da kriegten die
Gnuffs wieder Angst vor den Moffern, und die Moffer kriegten Angst vor den Gnuffs. |
"Wir
müssen die Eiseninsel für uns haben", sagten welche von den Gnuffs, "sonst
kann es keinen Frieden geben." |
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"Die Eiseninsel
muss uns gehören", sagten welche von den Moffern, "sonst gibt es wieder
Krieg!" |
"Wenn
wir kein Eisen für Pflüge haben, haben wir nichts zu essen", sagten welche von den
Gnuffs, "und dann kann uns auch das schreckliche Gift nicht helfen!" |
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"Wenn wir kein
Eisen haben, müssen wir hungern", sagten welche von den Moffern, "und dann
hilft uns auch die große Bombe nichts." |
Und die
Gnuffs schickten ein Kriegsschiff zur Eiseninsel. |
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Und die Moffer
schickten ein Kriegsschiff zur Eiseninsel. |
Und als der Kampf unentschieden war... |
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...schickten
die Gnuffs noch ein Kriegsschiff... |
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...und die Moffer
schickten noch ein Kriegsschiff. |
"Wir
dürfen sie keine Kriegsschiffe bauen lassen!" sagte der General der Gnuffs und griff
mit seinen Truppen die Schiffswerft der Moffer an. |
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"Wir müssen
verhindern, dass sie Schiffe bauen", sagte der Marschall der Moffer und griff mit
seinen Truppen die Schiffswerft der Gnuffs an. |
"Sie
haben uns überfallen!" schrien die Gnuffs. |
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"Sie haben uns
angegriffen!" schrien die Moffer. |
"Wir
wollten den Frieden", sagte der General der Gnuffs, "aber jetzt hilft nichts
mehr. Wir müssen das Gift auf sie spritzen, bevor sie die Bombe auf uns werfen! " |
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"Wir haben den
Krieg nicht gewollt!" sagte der Marschall der Moffer, "aber jetzt ist es zu
spät. Wir müssen die Bombe auf sie werfen, bevor sie das Gift auf uns spritzen!" |
Und die Giftspritze wurde gefüllt,
und der große Ballon wurde gestartet. |
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"Jetzt
ist es aus mit ihnen!" sagten die Gnuffs. |
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"Jetzt ist es
aus mit ihnen!" sagten die Moffer. |
"Und
mit uns auch!" sagten die Gnuffs, als sie den Ballon sich langsam erheben sahen. |
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"Und mit uns
auch!" sagten die Moffer, als sie die Spritze am Horizont auftauchen sahen. |
"Ich
hätte vielleicht doch das Gift nicht erfinden sollen!" sagte der Erfinder. |
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"Ich hätte
vielleicht doch die Bombe nicht erfinden sollen!" sagte der Professor. |
"Wir
hätten vielleicht doch keine Schwerter machen sollen!" sagten die Schmiede. |
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"Wir hätten
vielleicht doch keine Speere machen sollen!" sagten die Speermacher. |
"Wir
hätten vielleicht doch keine Uniformen schneidern sollen!" sagten die Schneider. |
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"Wir hätten
vielleicht doch keine Kartoffeln liefern sollen", sagten die Bauern. |
"Wir
hätten vielleicht doch nicht so übertreiben sollen", sagten die Zeitungsschreiber. |
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"Wir hätten uns
vielleicht doch mehr an die Wahrheit halten sollen", sagten die
Zeitschriftenredakteure. |
"Wir hätten vielleicht doch
keine Soldaten werden sollen", sagten die Soldaten. |
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"Wir
hätten vielleicht doch unseren General in Pension schicken sollen!" sagten die
Gnuffs. |
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"Wir hätten
vielleicht doch unseren Marschall kündigen sollen!" sagten die Moffer. |
Und hier wäre die
Geschichte fast schon zu Ende gewesen. |
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Doch da sagte ein Gnuff zu seinen Freunden: "Uns können wir nicht
mehr retten. Aber die Moffer - sie waren auch nicht blöder und gemeiner als wir."
Und sie kletterten auf die Giftspritze und warfen sie um, in dem Moment, bevor sie
losging. |
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Und ein paar Moffer
sagten zueinander: "Jetzt gehen wir drauf wegen unserer Blödheit. Aber die Gnuffs
sollen wenigstens wissen, dass es auch ein paar anständige Moffer gegeben hat." Und
sie hängten sich an die Seile und kletterten auf den Ballon und ließen die Bombe
explodieren, bevor sie über den Gnuffs war. |
"Moffer
haben uns gerettet!" sagten erstaunt die Gnuffs, als sie merkten, dass die Bombe sie
verschonte. |
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"Gnuffs haben
sich für uns geopfert!" flüsterten ganz baff die Moffer, als sie merkten, dass das
Gift sie nicht traf. |
Und dann ließen alle die Schwerter
und Speere aus den Händen fallen, setzten sich auf den Boden
und stöhnten: "Das ist
ja gerade noch einmal gutgegangen." Und viele fingen vor
Erleichterung zu weinen an.Dann schickten sie den General und den
Marschall in
Pension, auch den Großpräsidenten und den Hochkönig und
sagten: "Diesmal müssen
wir aber schlauer sein!" | |